... in Epirus genau genommen, fertigt ein kleiner Familienbetrieb seit über dreissig Jahren Trahanas, Chilopites, Kritaraki und andere typisch griechische Pasta, nach Rezepturen wie vor hundert Jahren: Aus alten Sorten heimischen Getreides, bezogen von kleinbäuerlich wirtschaftenden Betrieben der Region, Eiern von freilaufenden epirotischen Hühnern, Milch von Schafen, die sich von wilden Kräutern in ursprünglicher Landschaft ernähren - und viel, viel Liebe, Leidenschaft und Handarbeit. Echte, ehrliche Pasta mit echtem, ehrlichem Geschmack ...
Ich bin froh und glücklich bei meinen kulinarischen Expeditionen in Epirus auf diese Pasta-Manukatur gestoßen zu sein und dankbar, dass Kiria Stavroula und ihr Sohn Christos für mich Kritharaki herstellen, die ihresgleichen suchen. Hartweizengries und Wasser - mehr brauchen die beiden nicht, um ein großartiges Lebensmittel zu schaffen.
Geschmacklich und vom Biss her sind Spyridoula's 100% KRITHARAKI nicht zu vergleichen mit gewöhnlicher Qualität aus dem Supermarktregal: Perfekt in Biss und Geschmack sind diese Kritharaki, klassisch schmecken sie, nach der guten alten Zeit ... Es sind Kritharaki, wie du sie auch in Griechenland sehr selten serviert bekommst, denn höchste Qualität hat überall auf der Welt ihren Preis - sie muss ihn haben! - Händler scheuen das Risiko und Gastronomen lassen sich zu oft auf faule Kompromisse ein.
Freilich muss auch eine traditionell arbeitende Manufaktur in der griechischen Provinz mit der Zeit gehen: Knochenarbeit will niemand mehr machen und die Löhne sind mittlerweile auch in Epirus teuer. Der Einsatz von Maschinen, dort wo die Hand des Menschen nicht die Qualität entscheidet, hat auch im wilden Norden meiner Heimat Einzug gehalten. Das musste sein, denn anders wäre es kaum vorstellbar, dem Druck des Wettbewerbs standzuhalten und internationale Produktions- und Hygienestandards zu erfüllen. So klein der Betrieb ist, er ist zertifiziert nach ISO 22.000:05.
Konkurrenten, wie die italienische Barilla-Gruppe, die lange schon die griechische Traditionsmarke Misko übernommen hat, fertigt seither mit Getreide von irgendwoher in industrieller Massenproduktion irgendwo - so behauptet sie wenigstens - griechische Pasta. Mir persönlich mangelt es solchen Massenprodukten an Charakter und unverwechselbarem Geschmack. Es ist ein Zug unserer Zeit, den ich nicht mag. Man nennt ihn Globalisierung und diese droht gewachsene Traditionen der Herstellung regionaler Spezialitäten zu zerstören. Ein Grund, weshalb ich mich für die Ideen von Slow Food einsetze ...
Finde selbst den Unterschied zwischen meinen traditionellen Spyridoula's 100% KRITHARAKI aus Epirus und solchen aus Massenfertigung heraus. Die Zubereitung von Gerichten mit Kritharaki ist ganz leicht, unglaublich reich an Varianten. Deine Familie und du werdet diese traditionelle Pasta-Spezialität in Eure Herzen schließen, dessen bin ich mir sicher.
Kritharaki sind Pasta/Nudeln in Form von Reis- oder Gerstenkörnern, die ursprünglich aus Gerstenmehl hergestellt wurden. Jedoch hat er ertragreichere, widerstandsfähigere Weizen der Gerste in Griechenland in den zurückliegenden Jahrzehnten den Rang abgelaufen. Hartweizengries ist der Stoff, aus dem griechische Pasta-Träume heute sind. Die griechische Bezeichung Kritharaki (κριθαράκι) ist die Verkleinerungsform des Wortes Krithari (κριθάρι), das Gerste bedeutet. Die in Italien gängige Bezeichungen für Nudeln dieser Art lautet Orzo (dort auch Risoni) und bedeutet (wie im Spanischen) ebenfalls Gerste. In der Türkei nennt man diese Pasta Gerstennudel - türkisch: arpa şehriye - und in Spanien piñones, abgeleitet vom spanischen Wort piñón (Pinienkern), weil sie an deren Gestalt erinnnern.
Wer diese Art von Pasta in Reiskornform erfunden hat, darüber streiten sich die Gelehrten. Verbreitet ist sie im gesamten Mittelmeerraum, aber wohl nirgendwo ein so elementarer Bestandteil der traditionellen Landesküche wie in Griechenland. Die Gerste stammt aus Asien und hat ihre Verbreitung von Ost nach West genommen. Möglicherweise gelangte sie im Zuge der Herrschaft der Mauren in Spanien von dort aus über Italien - speziell durch die Venezianer - erst auf die Ionischen Inseln und anschließend in die Küchentraditionen des Osmanischen Reichs. Dafür spricht der hohe Anteil traditioneller Pasta-Gerichte auf den Ionischen Inseln (z.B. der Nudelauflauf Pastizio), die sich aber mittlerweile zu panhelenischem Kulturgut gemausert haben.
Wer weiß, was wirklich geschah? Vielleicht hatten die venezianischen Soldaten, die in ihren Festungen auf den Hügeln von Korfu, Lefkas, Kephalonia und Zakyntos, den wichtigen Gewürz-Handelsweg von Konstantinopel durch die Adria nach Venedig sicherten, ja auch einfach nur Sehnsucht nach den Risotti ihrer Heimat? Vielleicht gab es Engpässe in der Versorgung der Castros mit Reis aus der Po-Ebene? Reis braucht viel Wasser, um zu gedeihen. Auf den Ionischen Inseln gedeiht er nicht - warum also nicht Gersten- oder Weizenmehl in Reiskornform trimmen, damit das Objekt der Sehnsucht wenigstens so aussieht, wie daheim bei Mamma ...?
Man kann aus Kritharaki wundervolle, an klassische Risotti erinnernde Gerichte zaubern: man nennt sie Kritharoti. Viele große Köche meiner Heimat experimentieren in ihrer kreativen Küche mit Kritharaki und Zubereitungsmethoden internationaler Küchenstile - warum nicht auch du?
Grundrezept auf der der Rückseite jeder Packung.
Spyridoula's 100% KRITHARAKI ist geeignet für vegetarische Ernährung.