Vorsicht Mafia!

Maflöse Strukturen in der internationalen Olivenölwirtschaft | "Problem" Italien | Die "kleineren Gaunereien" | Ich werde in Bayern zertifiziert

Mafiöse Strukturen in der internationalen Olivenölwirtschaft

Leider fallen selbst Olivenöle bekanntester Hersteller in ganz Europa in Labortests immer wieder negativ auf, weil gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie Weichmacher mit hormonähnlicher Wirkung auf den menschlichen Organismus, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder gar Mineralöle nachgewiesen werden.

 

Kein Tropfen Olivenöls gelangt in eine Flasche, die mein Foto auf dem rückseitigen Etikett trägt, das vorher nicht einer umfangreichen Analyse unabhängiger chemischer Labors unterzogen worden ist. Deutsche Bio-Zertifizierungsstellen überprüfen die Einhaltung sämtlicher Nachweisnormen.

 

Dies zu betonen ist mir wichtig, denn es gibt viele größere und kleine Olivenölanbieter, die ihr als "Bio" deklariertes Öl ausschließlich von den zuständigen Stellen des jeweiligen Herkunftslandes zertifizieren lassen, wo Korruption und Vorteilsnahme leider oft zur landeseigenen Folklore zählen. Fantasiegütesiegel, Awards dubioser Veranstalter, die sich die Preisvergabe in Gold, Silber und Bronze bezahlen lassen ... Die Liste der potenziellen Betrugsfelder ist leider schier unendlich.

 

Auch die Vertriebswege vieler Mitbewerber erscheinen mir persönlich manchmal undurchsichtig - meine Kunden können jederzeit mit mir persönlich Kontakt aufnehmen und werden nicht mit Sachbearbeitern irgendeines Importeurs oder eines Provisionsjägers ohne persönliche emotionale Verbindung zu den Produkten, die er vertreibt, abgespeist.

 

"Problem" Italien

 

Insbesondere italienisches Olivenöl fiel Institutionen wie der Stiftung Warentest in der Vergangenheit leider wieder und wieder durch minderwertige Qualität, Deklarationsbetrug, Pantscherei und mafiöse Verstrickungen von Produzenten, Händlern und staatlichen Aufsichtsstellen auf. Überraschenderweise schlägt das Herz der italienischen "Agromafia" wohl weder in Neapel, noch auf Sizilien, sondern in der Toskana ...

 

Hätten Sie gewußt, dass laut der offiziellen Zahlen des International Olive Council (ISMEA) im Jahre 2014/2015 Italien nur 222.000 Tonnen Olivenöl selbst produziert, aber 667.000 Tonnen aus dem Ausland importiert hat und trotzdem erstaunliche 351.000 Tonnen "italienisches Olivenöl" exportiert worden sind ...?

 

 

 

Überschlagen Sie selbst, wie wahrscheinlich es ist, dass in einer Flasche als "italienisch" deklarierten Olivenöls auch tatsächlich zu 100% italienisches Olivenöl enthalten ist ... Mich machen solche Zahlen wütend!

 

Zur Vertiefung dieses unschönen Themas zum Beispiel ...

 

TV-Doku des BR vom 27.10.2017 (bis 28.10.2018 in der ARD-Mediathek): Wie gepantsche Nahrung in unsere Läden kommt

Wolfgang Lechner: Das Geheimnis des billigen Öls (DIE ZEIT, 22.01.2015)

Das Olivenöl-Kartell

Nela Steinbeisser: Extra Falsificato - Gourmet Globe

Mark Platthaus: Speiseöl: Nur geringe Belastung aber lukrativer Markt für Fälscher, Laborpraxis, 13.09.2017

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL: Olivenöl und Co: Nur noch selten belastet, in: Scinexx

Schnelltest für Olivenöle (BR, 27.03.2021)

 

 

Doch nicht nur in Italien, auch in Griechenland fliegen gelegentlich Lebensmittefälscher auf. Noch sind es "kleine Fische", wie dieser Fall aus Larissa in Nordgriechenland im November 2017 zeigt, aber mir ist wichtig, dass auch in meiner Heimat jeder Gauner und Verbrecher, der den guten Ruf griechischen Olivenöls beschädigt, der höchsten Strafe, die das Gesetz vorsieht, zugeführt wird, um Nachahmer abzuschrecken, bevor es zu "italienischen Verhältnissen" kommen kann.

 

Die "kleineren Gaunereien"

 

Auch für diese will ich Sie sensibilisieren:

 

  1. So deklariert beispielsweise ein deutscher Mitbewerber mit Wohnsitz Toskana eines seiner Olivenöle als "extra vergine superiore" - die EU-Olivenölverordnung schreibt für die höchste Qualität aber ausdrücklich vor, diese als "extra vergine" (extra nativ, nativ extra) zu deklarieren.
    Zusatzbezeichungen wie "superiore" und dergleichen andere Fantasiebezeichungen sieht die Verordnung bewußt nicht vor, da solch blumige Auslobungen geeignet sind, den Verbraucher dahingehend zu täuschen, es läge eine noch bessere, als die vom Gesetz - dort nach klar definierten, objektiven Kritierien bemessene - beste Qualität vor. Ich persönlich empfinde solch eine Praxis als unredliche Schaumschlägerei.
  2. Ein Mitbewerber aus Deutschland, der in Griechenland produziert, pflegt offenbar Restbestände der Vorjahresernte vor Beginn der neuen Ernte in Flaschen abzufüllen, deklariert dieses als extra nativ und versieht das Öl trotzdem mit 18 Monaten Mindesthaltbarkeitsdatum, statt eines redlicherweise deutlich reduziert zu wählenden Datums.
    Ein Olivenöl muss laut geltendem europäischem Recht seine extra-nativen Eigenschaften mindestens bis zum Ablauf des MHD gewährleisten, was im Falle dieser Praxis jedoch in Zweifel zu ziehen ist.
    Abgesehen davon: Wer möchte bewußt ein Olivenöl kaufen, das schon beinahe ein Jahr gelagert wurde, bevor es in die Flasche gefüllt wurde und dann weitere 18 Monate in irgendeinem Supermarktregal vor sich hin "reift" ...?
  3. Manche Mitbewerber bieten Olivenöl an, das sie als "Frühabfüllung" bezeichnet. "Frühabfüllung" bedeutet nicht das gleiche wie "Frühernte", erweckt aber durch die Begriffsähnlichkeit ("Früh") den Anschein, es handle sich um das in der Herstellung deutlich teurere Agureleo/Frühernteöl. Er erweckt durch die Verwendung der Bezeichnung "Frühabfüllung" möglicherweise bei manchem Laien den Anschein, sein Öl stamme von grünen Oliven, obwohl es aus schwarzen Oliven gemacht ist. Ein deutscher Anbieter, der vehement gegen die meiner Meinung nach wichtige und unverzichtbare EU-Olivenölverordnung wettert und eines seiner griechischen Öle im Slow-Food-Magazin 2/2021 mit dem Attribut "aus Oliven früher Reife" im terminologischen Grauzonenbereich wirbt.
    Nur Olivenöl aus grünen, noch nicht voll ausgereiften Oliven (= Frühernteöl) bietet die besonders wertvollen Inhaltsstoffe in deutlich erhöhter Konzentration und den typischen herb-frischen Geschmack des Saftes grüner Oliven.
  4. Wird Olivenöl - gleich ob aus grünen oder schwarzen Oliven - ohne Filtrierung oder ausreichend Zeit im Tank, damit sich Schweb- und Trubstoffe absetzen können, unmittelbar nach der Extraktion abgefüllt um nur ja schnell, schnell mit der neuen Ernte auf dem Markt zu sein, ist dieses Öl schnellerem Verderb ausgesetzt und deswegen von minderwertigerer Qualität. Bitte achten Sie auf solche Details.
  5. Ein unter 3. bereits erwähnter deutscher Mitbewerber fordert aggressiv - z.B. in Werbeanzeigen und auf seiner Website - die Abschaffung der EU-Olivenölverordnung. Dessen Meinung teile ich nicht, zumal er sie mit fadenscheinigen Argumenten, aus der Luft gegriffenen Statistiken und falschen Tatsachen begründet.
    Die EU-Olivenölverordnung setzt klare, objektiv messbare Standards und beugt blumiger Fantasiedeklaration auf dem Etikett vor, die ausschließlich dazu geeignet ist, den Verbraucher in die Irre zu führen und die wahre Qualität des Olivenöles zu täuschen (z.B. "Frühabfüllung" und "aus Oliven früher Reife").
    Exakt diese "dichterische Freiheit" auf dem Etikett solle angeblich dem Verbraucher bessere Orientierung liefern, behauptet der fragliche Mitbewerber. Ein Schelm, der Böses dabei denkt ...
    Nein: Eine Abschaffung der EU-Olivenölverordnung nützt den unseriösen Anbietern und schadet den Verbraucherinteressen. Ich befürworte die EU-Olivenölverordnung, plädiere für ihre Verschärfung und vor allem für strengere Kontrollen.
    Link zur EU-Olivenölverordnung als PDF-Dokument
  6. Trickserei bei Prämierungswettbewerben. Ich habe für mich relativ bald nach Gründung meines Unternehmens entschieden nicht an den vielen, vielen weltweit stattfindenen Prämierungswettbewerben teilzunehmen. Nicht, weil ich fürchte, dass mein Öl dort durchfallen könnte, sondern weil es Teilnehmer gibt, die nach allen Regeln der Kunst tricksen und täuschen und somit - wie im Falle gedopter Sportler - der cleverste Trickser gewinnt und nicht der Beste.
    Dass in bestimmten Fachzeitschriften die großen Werbekunden - meiner persönlichen Beobachtung nach - auffällig häufig deren Wettbewerbe gewinnen, erwähne ich nur am Rande. Andere Prämiensiegel erscheinen mir per se schon rufschädigend, weil nahezu jeder Teilnehmer z.B. das DLG-Siegel erhält.
    Die Liste halbseidener Praktiken ist lang und reicht vom gezielten Produzieren von "Wettbewerbschargen" (handverlesene, makellose Früchte aus dem besten Olivenhain, perfekte Extraktion in einer moderneren Mühle als jener, in der für gewöhnlich extrahiert wird, Abfüllen und anschließendes Schockfrosten des Öls bis zum Einreichungszeitfenster des Wettbewerbs, TK-Versand der Wettbewerbscharge, ...) Das Öl, über das die Jury urteilt, hat mit dem Öl, das der Konsument kauft, leider oft wenig zu tun.
    Solange solchen Tricksereien nicht glaubwürdig ein Riegel vorgeschoben wird, weigere ich mich, mich mit Gaunern gemein zu machen, indem ich bei solchen Wettbewerben teilnehme.
  7. Steuerhinterziehung etc.: Insbesondere aus Italien und Kroatien, aber auch aus meiner Heimat Griechenland, machen sich Produzenten und/oder deren Vertriebsmitarbeiter mit vollbeladenen Kleintransportern auf dem Weg über die Alpen, um ihr Olivenöl und andere landwirtschaftlichen Produkte in Deutschland "schwarz" zu verklopfen.
    Sie führen keine Mehrwertsteuer in Deutschland ab, sie zahlen keine Lohn- und Einkommensteuer in Deutschland und oft genug drücken sie sich auch um in Deutschland fällige Sozialversicherungsabgaben und den hiesigen Mindestlohn für ihre Mitarbeiter. Dass diese Anbieter sich zudem meistens der bundesdeutschen Gewerbeaufsicht und anderen Kontrollbehörden entziehen, bedarf keiner Erläuterung. Es steht jedem Konsumenten in Deutschland frei, derartige Gaunerei zu unterstützen oder ob er die ehrlichen Hersteller und Händler bevorzugt, die hier in Deutschland sauber und von staatlichen Institutionen kontrolliert arbeiten und ihre Abgaben für das hiesige Gemeinwesen abführen, damit dieses nachhaltig funktionieren kann. Als Griechin weiß ich leider nur zu gut, wie es enden kann, wenn der Staat - das sind wir alle! - systematisch betrogen wird ...

 

Ich werde in Bayern zertifiziert ...

 

Ich weiß, wie kompromisslos streng ich von der deutschen Lebensmittelaufsicht und den deutschen Bio-Zertifizierungsstellen kontrolliert werde und würde mir im Sinne eines fairen Wettbewerbs wünschen, dem wäre auch in Griechenland, Italien und überall im Mittelmeerraum der Fall.

 

Mein Olivenöl wurde ferner vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2018 in deren Olivenölpanel aufgenommen und wird dort entsprechend aufwändig labortechnisch analysiert.

 

Zeit- und kostenintensiven Kontrollen und Zertifizierungsprozeduren samt dem notwendigen Verwaltungsaufwand nehme ich gerne in Kauf, denn ich will Sie, liebe Kundinnen und Kunden, mit der Qualität meiner Produkte begeistern und werbe um Ihr Vertrauen.

 

Auch der Erwähnung wert: Mein Unternehmen bezahlt in Bayern seine Steuern und Abgaben und arbeitet von Grafikdesign und Druckerei über Transport- bis zur Lagerlogistik mit verschiedenen Dienstleistern aus dem Raum Regensburg und anderen Gegenden in Deutschland zusammen. Auf meine Geschäftspartner in Deutschland kann ich mich verlassen und sie geben in meiner zweiten Heimat vielen Menschen Arbeit.

 

Unterm Strich: Olivenölkauf ist Vertrauenssache!

Ich unterstütze mit Sachspenden die TAFEL REGENSBURG

Kontakt

Spyridoula Kagiaoglou

Revela D - extra virgin oliveoil & bio

Am Kirchengraben 38
93138 Lappersdorf

Festnetz: +49 941 20901993

Mobil: +49 1511 4933099

E-Mail: info@revelad.de

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