Tag 13 und letzter Tag - 04.11.21

Den letzten Sonnenaufgang am Strand vor meinem Appartement habe ich mit Wehmut im Herzen genossen. Einerseits freue ich mich auf meine Heimat Deutschland und die vielen Menschen, die mir dort am Herzen liegen, andererseits schmerzt der Abschied von der alten Heimat an diesem letzten vollen Tag meiner Reise schon sehr ... Heute übernachte ich bei lieben Freunden in Athen und in aller Herrgottsfrühe geht morgen mein Flieger nach München.

 

Der Vormittag fordert mich körperlich erneut enorm. Aber die beste Methode den Muskelkater vom gestrigen Erntetag loszuwerden ist: Am nächsten Tag gleich weitermachen!

 

Heute helfe ich bei der Ernte im uralten Hain von Andreas‘ Familie, Menschen, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen sind und deren Oliven zuverlässig hervorragende Qualität für mein Agureleo liefern. Ihr Hain ist ein schönes Beispiel gesunder, traditioneller Mischkultur, wie sie in der Egialia erfreulicherweise die Regel darstellt.

Einerseits weil hier im Norden der Peloponnes - anders, als in anderen Regionen der Halbinsel, auch auf Kreta, insbesondere aber in Spanien (überall mit EU-Subventionen finanziert) - nie unwiederbringliche, natürlich gewachsene, intakte Ökosysteme riesigen maschinell bewirtschaftbaren Monokulturen weichen mussten, andererseits, weil die gebirgige Topographie der Egialia das Anlegen solcher auf dem Reißbrett designten Retortenhaine gottseidank nicht zulässt.

 

Auch aber, weil es hier Olivenwirtschaft in Mischkultur bereits seit der Jungsteinzeit gibt; lange bevor die klassische Epoche der griechischen Antike mit ihren großen Denkern und der Erfindung der Demokratie anbrach. Bis heute sind die Menschen der Egialia in der Art wie sie mit Mutter Natur arbeiten traditionsverwurzelt: Öl-, Limonen- und Orangenbäume wechseln sich mit Zeilen von Weinreben und Gemüsefeldern ab. Umständlich zu bewirtschaften, aber ökologisch die Premiumlösung für größtmögliche Biodiversität und stabile Ökosysteme, als deren Teil - und nicht als Herren - wir Menschen uns verstehen sollten, wenn wir im Strom der Evolution nicht untergehen wollen.

 

Die Haine in der Egialia sind weit überwiegend in Familienbesitz und damit im Vergleich zu den kretischen Monokulturen winzig. Jede Generation, die die Verantwortung für die Familienhaine von ihren Eltern übernimmt, achtet das Erbe der Vorfahren und trachtet danach, es einst in intaktem Zustand in die Hände der eigenen Kinder zu übergeben, so dass auch diese einen Teil ihres Auskommens aus ihnen erwirtschaften können. So ist das in der Egialia seit Menschengedenken, so wird es, so hoffe ich, immer sein.

 

Händische Ernte von Patrinia-Oliven im Hain von Andreas' Familie. Nur 4% der Ölbäume Griechenlands tragen diese seltene Sorte aus denen Spyridoula's 100% Olivenöle reinsortig gemacht sind ...

Im Hintergrund des Bildes links seht Ihr den direkten Übergang zum Weingarten. Weder im einen, noch im anderen kamen je Pestizide, Fungizide oder die berüchtigten Breitbandherbizide zum Einsatz, weil die Familie einen großen Teil der Ernteerträge selbst konsumiert und sich schließlich nicht selbst vergiften will.

 

Im Grunde wird nach Grundsätzen ökologischer Landwirtschaft gearbeitet, aber eine offizielle Bio-Zertifizierung ist enorm teuer und lohnt sich bei so kleinen Flächen wirtschaftlich schlichtweg nicht, weil die Kosten den Erlös auffressen würden.


Ich kaufe gerne von auf diese Weise wirtschaftenden Familien Oliven für meine Olivenöle zu, weil ich die Leute persönlich kenne, weiß wie sie arbeiten - auch weil ich (wie heute) im Hain helfen darf - und die Laborwerte des Olivenöls aus Oliven solcher Haine zwar jenen aus den biozertifizierten Hainen in nichts nachstehen, aber freilich nicht als Bio deklariert werden dürfen.

 

Ich will, dass Ihr sehr gutes, sauberes, gesundes Olivenöl bei mir bekommt. Ob mit oder offiziellem Bio-Siegel: Jede Flasche, jeder Kanister, der meinen Namen trägt, enthält nur Olivenöl, hinter dem ich zu 100% stehe.

 

Adio Egialia, kalimera Argolis!
 
Auf dem Weg nach Athen mache ich einen Abstecher in den Osten der Peloponnes nach Argolis und besuche den Pflaumenolivenhain von Michalis und seiner Tochter Nasia. Auch dort wird gerade geerntet: Pflaumenoliven, vornehmlich unreife, grüne, die unmittelbar nach der Ernte zu Vagelis & Paresa zur Verwandlung in "Blondinen" gebracht werden. Die ein oder andere auberginefarbene, "schwarze" Olive ist auch schon darunter, deswegen müssen sich alle sputen, damit es dieses Jahr auch genug Blondinen geben wird.
 
Mehrmals täglich pendelt der Kleinlaster zwischen Argolis und Athen, damit die wertvolle Fracht später so ausgezeichnet schmecken wird, wie Ihr Spyridoula's 100% Blonde Pflaumenoliven aus Argolis kennt und liebt.

Hier werden gerade die grünen Pflaumenoliven geerntet, sie sich im Zuge ihrer Veredelung bis ca. März/April 2022 in Spyridoula's 100% Blonde Pflaumenoliven aus Argolis verwandeln werden.

 

Aus den reifen, auberginefarbenen Exemplaren werden Spyridoula's 100% Schwarze Pflaumenoliven aus Argolis und Spyridoula's 100% Ofengetrocknete Schwarze Pflaumenoliven aus Argolis werden.

 

Adio Argolis, kalispera Nemea!

 

Die Zeit rennt, ich muss weiter! Nach Nemea will ich, zu Ilias und Othonas Zacharias meine langjährigen Weinlieferanten, die für mich auch meine drei eigenen Weine (Nemea, Assyrtiko und Agioorgitiko Rosé) nach meinen Vorstellungen ausbauen und für mich abfüllen.

 

Wie schön, dass ich diesmal auch den Seniorchef Ilias angetroffen habe. Hätte ich doch nur mehr Zeit gehabt, beider herzliche Gastfreundschaft ein wenig länger geniessen zu können. Ich komme wieder, versprochen!

Der Rest der Fahrt in den Großstadtmoloch Athen verläuft zäh aber ereignislos und ich treffe endlich bei meinen Freunden ein. Morgen um 5 Uhr in der Frühe geht's zurück nach Deutschland..

 

Ich hoffe, mein Reisetagebuch hat Euch gefallen. Vielen Dank für Eure Zeit und Euer Interesse!

 

Eure Spyridoula

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